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Oleksij Galewytsch

Oleksij Galewytsch

Datum des Verschwindens: 2. April 2022

Ort des Verschwindens: Gebiet Donezk

Vor der russischen Besetzung wohnte Oleksij Galewytsch mit seiner Frau und seinem Sohn in der Donezkregion. Der 36-jährige Mann arbeitete als Güterbahnhofswärter. Russland besetzte sein Heimatstädtchen am 26. Februar 2022 року — in zwei Tagen nach dem Beginn des umfassenden Krieges. Oleksij und seine Familie wollten das besetzte Gebiet sofort verlassen, aber da sie keine Informationen über sichere Evakuierungswege hatten, wagten sie es nicht.

Der Mann hatte von 2019 bis 2020 Erfahrung mit dem Wehrdienst in der Armee. Danach hatte er nichts mehr mit der Armee zu tun. Am 2. April 2022 begannen die Russen mit der Entführung von Menschen, die einmal gedient hatten. Sie kamen auch zu Oleksij. Sie brachten ihn in eine örtliche Schule, verhörten ihn, fesselten ihm die Hände mit Klebeband, zogen ihm einen Sack über den Kopf und brachten ihn nach Nowoasowsk, einer anderen besetzten Stadt in der Region Donezk. Nach Angaben von Oleksijs Schwester Galyna wurden zu dieser Zeit 50 Zivilisten in dem Dorf entführt.

Etwa einen Monat lang wusste die Familie nichts über das Schicksal von Oleksij. Schließlich erfuhren sie durch die Verwandten anderer Gefangener, dass Herr Galewytsch in der Kolonie Nr. 120 in Oleniwka bei Donezk sein könnte. Die Eltern des Gefangenen, die ebenfalls in der Besatzung blieben, fuhren nach Oleniwka und übergaben ihrem Sohn Pakete. Doch eine Woche später wurde ihnen mitgeteilt, dass Oleksij abgeholt worden war. Wie sie später erfuhren, wurde er ins Haftzentrum von Donezk gebracht.

Einige Monate später wurde Herr Galewytsch in die Kalinin-Kolonie in der Stadt Horliwka in der Region Donezk gebracht. Während seiner Zeit in Gefangenschaft erhielten seine Eltern einige Briefe von ihm. Sie erfuhren, dass die zivilen Geiseln, darunter auch ihr Sohn, in Horliwka getrennt von den Militärangehörigen festgehalten werden. Jeden Morgen singen die Gefangenen die russische Nationalhymne. Die Trinkwasserversorgung in der Kolonie ist sehr schlecht, da das Wasser aus einem Teich entnommen wird, und die Gefangenen haben Verdauungsprobleme.

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